Urs Engeler
Buon Giorno John Giorno
Eine Doku-Projektion



Über diesen Text:

2010 habe ich begonnen, über John Giorno zu schreiben, immer wieder, mit langen Pausen, in kleinen und grösseren Schüben, mit vielen Reduktionen und Verdichtungen, Erweiterungen und Ergänzungen, Verwerfungen und Umstellungen, und immer wieder habe ich online recherchiert und neues Material gefunden, Bilder und Interviews, Informationen zu John Giornos Leben und Werk. Zu bestimmten Aspekten, zum Beispiel zu Andy Warhols Film Sleep, fand ich viel Material, zu anderen wenig bis nichts. Auffällig ist, dass es kaum etwas zu John Giornos Gedichten gibt. Warum ist das so, fragte ich mich. Über Gedichte zu schreiben ist eine Kunst, ähnlich der Kunst, Gedichte zu lesen. Wenige verstehen sich darauf. Dabei waren es gerade die Gedichte von John Giorno, die Bücher mit seinen Gedichten und die Aufnahmen seiner Lesungen, die mich besonders erreichten und beschäftigten. Aber ich wollte und will nicht darüber schreiben, was mir John Giornos Gedichte bedeuten. Ich will beschreiben, was diese Texte bedeuten und wie sie es bedeuten. Ich will ihre Methoden und Verfahren beschreiben und was es bedeutet, dass sie verfasst sind, wie sie verfasst sind. Mein Text ist immer noch nicht viel mehr als der Versuch eines Anfangs, und er ist sicher noch länger nicht fertig. Gegen Ende bleibt mein Versuch für den Moment provisorisch - aber da die Veröffentlichung von John Giornos Autobiographie Great Demon Kings, Grosse Dämonenkönige in meiner Übersetzung gerade erschienen ist, scheint mir der Augenblick gekommen, mitzuteilen, was ich zu John Giornos Arbeit zu sagen habe.


Bibliographische Angaben:

Urs Engeler
Buon Giorno John Giorno
Eine Doku-Projektion
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Das Versteck 729
Januar 2024